Sprachbildung innerhalb jeden Fachunterrichts im Rahmen der individuellen Förderung
Sprachkompetenz ist die Voraussetzung für den Erwerb von Kenntnissen und Fertigkeiten in allen Fächern. Der sensible Umgang mit der Sprache hilft Schülerinnen und Schülern sprachliche Hürden zu überwinden und somit fachliche Lernziele leichter zu erreichen.
Nicht selten ist eine unbefriedigende Leistung in einem Fach nicht auf die kognitiven Leistungen oder fachlichen Talente zurückzuführen, sondern eher auf unzureichende Strategien im sprachlichen Bereich. So können z.B. Fachtermini nicht mit Inhalt gefüllt, Aufgabe nicht verstanden oder Inhalte aus deskriptiven Texten nicht entnommen werden. Die sprachlichen Fähigkeiten zu entwickeln, ist demnach eine Schlüsselkompetenz in jedem Unterricht. Im sprachsensiblen Fachunterricht haben sich verschiedene Strategien als förderlich erwiesen (s. Informationen des Schulministeriums NRW zum sprachsensiblen Fachunterricht):
- Die Lehrerin/ der Lehrer macht zu Beginn einer Unterrichtsreihe nicht nur die fachlichen, sondern auch die sprachlichen Zielsetzungen und Kompetenzerwartungen transparent.
- Die Lehrerin/ der Lehrer steuert ihr/sein eigenes sprachliches Verhalten so, dass sie/er sich einerseits auf die vorhandenen Sprachkompetenzen der Schülerinnen und Schüler einstellt, ihnen andererseits auch Anregungen für die Aneignung neuer unterrichtssprachlicher Muster und Strategien gibt.
- Die Lehrerin/ der Lehrer gibt den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit auch komplexere Äußerungen zusammenhängend (schriftlich oder mündlich) zu formulieren.
- Die Lehrerin/ der Lehrer beachtet sprachliche Kompetenzen, die für Lernerfolge im Fachunterricht relevant und/oder spezifisch sind, indem sie/er feststellt, in welchem Maße die Schülerinnen und Schüler bereits darüber verfügen, und sie gegebenenfalls mit Techniken des Scaffolding gezielt unterstützt, sich diese Kompetenzen anzueignen.
- Die Lehrerin/ der Lehrer prüft die Materialien, die sie/er im Fachunterricht einsetzt, vorher darauf hin, ob sie den Schülerinnen und Schülern sprachlich Schwierigkeiten verursachen können. Je nach fachlicher Notwendigkeit tauscht sie/er die Materialien aus, unterstütze sie durch zusätzliche nicht-sprachliche Darstellungsformen oder sprachlich entlastende Hinweise, Erklärungen oder sonstige Hilfsmittel.
In der Leistungsfeststellung und ‑bewertung setzt die Lehrerin/ der Lehrer durchaus Aufgabenformate ein, die ausführlichere und zusammenhängend formulierte Äußerungen verlangen. Sie/Er achtet jedoch darauf eventuelle sprachliche Minderleistungen für die Bewertung der Fachleistung nicht zu veranschlagen, meldet den Schülerinnen und Schülern jedoch gezielt diejenigen sprachlichen Bereiche zurück, an denen sie noch arbeiten müssen.
Ansprechpartner*in: Julia Pach und Andreas Kapeluch