Die Organisation des Schwerpunktes
Im Schwerpunkt Technik kooperieren die Fächer Technik und Physik. Das Fach Technik nimmt hier eine besondere Stellung ein, da es ab der Qualifikationsphase 1 im Jg. 12 als Leistungskurs gewählt wird. Das Fach Physik schafft mit seinen Lerninhalten Grundlagen für die Themen, die im Technikunterricht behandelt werden.
(Vgl. Kursangebot im Profil “Technik und Umwelt”)
Naturwissenschaft und Technik und ihre Bedeutung
Es gibt kaum einen Bereich in unserer Gesellschaft, der nicht fortwährend von der naturwissenschaftlich-technischen Entwicklung geprägt wird. Die kooperierenden Fächer haben hieran maßgeblichen Anteil. Physikalische Forschungsergebnisse schaffen die Grundlagen für den technischen und wirtschaftlichen Fortschritt, der zugleich politische Entscheidungen mit beinhaltet.
Dieser Bedeutung tragen z. B. alle technisch-wirtschaftlich ausgerichteten Berufsfelder (Techniker, Ingenieur, Mediziner, Betriebswirt usw.) Rechnung. Eine Qualifikation in diesen Berufsfeldern setzt eine bestimmte Anforderung in den Fachbereichen Technik und Physik voraus.
Ein fundiertes Grundwissen in diesen Fächern kann folglich sowohl für ein späteres Studium als auch bei einem direkten Einstieg in das Berufsleben von Bedeutung sein (Berufsvorbildung).
Die Arbeitsweise der zwei Fachbereiche
Die Physik ist eine empirisch-analytische Wissenschaften, d. h. die genaue Beobachtung und Beschreibung von Naturvorgängen führt zu einer Analyse der beobachteten Phänomene, wobei als wesentliches Hilfsmittel das Experiment eingesetzt wird. Die ermittelten Resultate geben Anlass zur Bildung von Begriffen, Modellvorstellungen und Theorien, die sich dann in der Anwendung, z. B. der Technik als brauchbar erweisen müssen.
Die Technik nutzt die durch die Naturwissenschaften gelieferten Grundlagen zum Aufbau und zur Untersuchung technischer Systeme (Stoff‑, Energie- und Informationsaspekt).
Der Unterricht der zwei Fachbereiche soll daher in die typische Arbeitsweise dieser Wissenschaften einführen und wesentliche Erkenntnisse vermitteln.
Gründe für die Wahl des Schwerpunktes
Neben der schon oben angesprochenen Bedeutung des Schwerpunktes Technik im Hinblick auf eine spätere berufliche Perspektive lassen sich weitere Gründe für die Wahl dieses Schwerpunktes anführen:
- Schüler/innen erarbeiten ein tieferes Verständnis der naturwissenschaftlich-technischen Umwelt, einschließlich der eigenen Erfahrung in dieser Umwelt. Hieraus erwächst für sie eine Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit.
- Sie entwickeln ein Interesse an einer selbstständigen experimentellen Tätigkeit, dem Umgang mit naturwissenschaftlich-technischem Gerät, der Arbeitsweise dieser Wissenschaften allgemein.
- Sie arbeiten im Team an naturwissenschaftlich-technischen Problemen, lösen diese Probleme mit Hilfe von gezielt ausgewählten Experimenten und unterziehen die gefundenen Ergebnisse einer kritischen Analyse und Bewertung.
- Als Nichtnaturwissenschaftler bzw. Techniker verarbeiten sie Informationen aus dem naturwissenschaftlich-technischen Bereich und lernen ihre Bedeutung einzuschätzen (Naturwissenschaft und Technik kein Buch mit sieben Siegeln!)
Gestaltung, Ziele und Voraussetzungen des Schwerpunktes Technik und Umwelt
In der Einführungsphase (EP) im Jg. 11 finden die beiden Fächer in Grundkursen statt. Ab Qualifikationsphase (Q 1) im Jg. 12) wird Technik zum Leistungskurs (fünfstündig) und Physik zu einem dreistündigen Grundkurs.
In allen Kursen werden grundlegende Kenntnisse und Einsichten in naturwissenschaftlich-technische Vorgänge und Denkweisen vermittelt, wobei auch Möglichkeiten und Grenzen einer naturwissenschaftlich-technischen Denkweise aufgezeigt werden.
Die Einführungsphase im Jg. 11 nimmt eine besondere Stellung ein. Hier wird ein Ausgleich unterschiedlicher Kenntnisse und Lernvoraussetzungen angestrebt und damit die Grundlage für ein weiteres Arbeiten geschaffen. Es ist daher nicht erforderlich, am Unterricht des Faches Technik in der Sekundarstufe I teilgenommen zu haben! Ziel aller Kurse ist es u. a. ein selbständiges Arbeiten der Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer zu erreichen.
Hierzu zählen u.a. …
- die Planung, Durchführung und Auswertung von Experimenten,
- der Umgang mit naturwissenschaftlicher und technischer Fachliteratur,
- die Ausarbeitung von Kurzvorträgen durch die Schülerinnen und Schüler.
Vorausgesetzt wird jedoch allgemein die Bereitschaft sich mit naturwissenschaftlich-technischen Fragestellungen zu beschäftigen und sie einer Lösung zuzuführen. Ferner sollten mindestens befriedigende Leistungen in den Fächern Physik, Chemie und Mathematik in der Sekundarstufe I erbracht worden sein.
Die Verbindung von Theorie und Praxis ist für die Ausbildung an der Oberstufe an der GeK ein zentrales Ziel. Die GeK-Schüler haben deshalb in der Vergangenheit im Jg. 12 eine aus dem naturwissenschaftlich-technischen Unterricht erwachsende Fragestellung im Fachpraktikum in der Praxis, z.B. in Firmen oder an Hochschulinstituten untersucht.
Durch die neue Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die gymnasiale Oberstufe (APO-GOSt) werden die Schüler/innen im Schwerpunkt Technik und Umwelt in zwei Halbjahren der Qualifikationsphase 1 im Jg. 12 einen zweistündigen Projektkurs belegen können, der die Facharbeit ersetzt. Hierfür ist zum Ende des ersten Halbjahres ein Zwischenbericht und am Ende eine Projektdokumentation vorzulegen.
Autoren: F. Rebbe / C. Ramb